Samstag, 13. Oktober 2012

Messesplitter

Weil ich wusste, dass ich mit meinem Thoni-Verlag noch eine ganze Menge Arbeit haben würde und auch an der Akademie derzeit eigentlich keine Luft für einen freien Tag ist, hatte ich die Buchmesse dieses Jahr nicht auf dem Plan - bis ich zu der Podiumsdiskussion zum Thema Self-Publishing beim Forum Zukunft/Börsenverein eingeladen wurde. Das war einfach ZU interessant. Dass das Thema inzwischen nicht mehr verschämt, sondern ganz öffentlich diskutiert wird, freut mich - und dass es viele gibt, die es interessiert, natürlich auch: Die Zuschauerplätze waren allesamt besetzt, und einige mussten sogar stehen. Moderiert hat die Runde Karin Hartmeyer vom Forum Zukunft; jeder der Diskutanten sollte anfangs ein Statement abgeben - meines schloss nach einer gerafften Zusammenfassung meiner "bunten" Autorenbiografie mit dem Satz: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Hat mich gefreut, dass das dann im Laufe der Diskussion mehrfach aufgegriffen wurde. Ganz besonders gefreut hat es mich auch, dass ich endlich Wolfgang Tischer vom Literaturcafé persönlich kennenlernen durfte - im Netz begegneten wir uns schon des Öfteren. Wer das Literaturcafé noch nicht kennt: unbedingt mal vorbeisurfen, eine tolle Seite!!
 
Überhaupt: Die persönlichen Begegnungen mit "Büchermenschen" gehören zu den schönsten Erlebnissen auf der Messe ... Im Anschluss an die Diskussion sprach ich mit zwei anderen Autoren, die - wie ich - gerade ihren eigenen Verlag gegründet haben, mit unterschiedlichen Intentionen und Konzepten, aber mit dem gleichen Optimismus wie ich: Schauen wir mal, wohin die vielen Wege führen.

Ich hatte ja noch nie Probleme, offen zu meinen "Selbstverlegten" zu stehen, aber langsam macht es richtiggehend Spaß! Ich glaube nur, und da komme ich auf mein Statement zurück, dass man - immer noch - viel Durchhaltevermögen, Geduld und Schmerzresistenz (*g*) braucht: Das wird nicht sofort funktionieren, und all den schönen Erfolgsstories der angeblich heute-noch-Aschenputtel-morgen-schon-Buchmillionär-Selfpublisher sollte man mit einem Augenzwinkern begegnen: Es spielen auch jede Woche Millionen Leute Lotto ... ;)
 
Sehr inspirierend war auch das Gespräch mit der Bloggerin Sibylle Basten, die spontan ein Interview mit mir führte - da habe ich natürlich gern mitgemacht! Und danach noch ein wunderbares Gespräch mit Nele Neuhaus: Ich habe mich sehr gefreut, dass sie trotz des Stresses (am 11.10. war Erstverkaufstag ihres neuen Romans) überhaupt Zeit dafür fand! Das Leben zieht manchmal seltsame (und schöne) Bahnen: Wir begegneten uns erstmals vor Jahren sozusagen vor der Drehtür zu Ullstein: Ich bin raus-, und sie ist reingegangen, und es freut mich zu erleben, was für einen Wahnsinnserfolg sie "drinnen" hat. Also auch noch mal von hier: Liebe Nele: ein dicker und herzlicher Glückwunsch zum "Bösen Wolf" - das ist ein wirklich schönes Buch geworden!
 
Tja, und dann ... wollte ich eigentlich, wie ich es immer tue, wenn ich auf der Messe bin, gemütlich durch meine Lieblingshalle 3 schlendern, Verlage & Bücher angucken. Aber was soll ich sagen? Ich landete wieder in Halle 4.0 ... Verlagsdienstleistungen. Auch in der Kalenderausstellung habe ich mich neugierig umgeschaut - ich merke langsam, dass mein Fokus doch mehr in Richtung des Verlegens geht. Ich bin gespannt, wann, wie und wo ich den Weg zum Print (zurück-)finde ... Einiges an Infomaterial habe ich schon mitgenommen. Aber jetzt geht es erst mal in die Endphase der "Startbahn" ...
 
Bis bald in der "Stube"
Nikola
 
Und hier passenden Links zum Text:
 
www.thoni-verlag.com

Sonntag, 7. Oktober 2012

Das ist ja unglaublich ...

Liebe Leute,
 
mit welcher Geschwindigkeit ein Buch veröffentlicht sein kann! Da hocke ich bis in die Nacht herum, bis ich die letzten Formatierungsmacken elimiert habe, lade Cover und Text bei amazon hoch - und als ich spätmorgens verschlafen in den PC gucke, ist das Ding schon online! Genauso schnell ging es mit der Aktualisierung meines Romans "Der Garten der alten Dame" - keine zwei Stunden nach dem Hochladen waren die neuen Infos online. (Nur das Cover ist noch das alte und die ISBN fehlt ...; da muss ich ggfs. noch mal intervenieren, wenn es bis morgen nicht zu sehen ist.) Amazon selbst nennt 48 Stunden bis zur Veröffentlichung, was ja auch sehr schnell ist, aber tatsächlich läuft das innerhalb weniger Stunden, so meine Erfahrung.
 
Ich konnte also tatsächlich mein Wochenendziel erreichen und die neue Verlagswebsite www.thoni-verlag.com mit den Downloadlinks ausstatten. Ich habe auch einen Link zu der Podiumsdiskussion auf der Buchmesse am Donnerstag eingestellt - vielleicht ist ja jemand von Euch zufällig auf dem Messegelände und hat Lust vorbeizukommen?

Nachdem ich nun alle meine Internetrastplätze auf den neuesten Stand gebracht habe, gehe ich mal wieder ein bisschen offline, denn es fehlt ja noch ein Buch ... "Die Startbahn" ist derzeit in der letzten Korrektur und wird dann, wenn alles läuft wie ich es plane, am kommenden Wochenende an den Start gehen.
 
Ich wünsche Euch allen einen guten Start in die Woche!
Nikola

Es ist vollbracht.

Uff. Soeben habe ich meine Internetaktivitäten verbunden ... und der Verlag ohne Bücher ist jetzt ein Verlag mit Büchern. Ihr habt keine Ahnung, wovon ich rede? Macht nichts. Dass ich einen Verlag gegründet habe, wisst Ihr ja schon ... Und jetzt verrate ich endlich, wie er heißt - und dass es ihn schon seit einem Jahr virtuell gibt :) Die Verlagswebsite ist fertig und wahlweise unter www.thoni-verlag.com oder www.thoni-verlag.de abrufbar; die Bücher selbst sind in der Mache und werden spätestens, so hoffe ich, bis zum kommenden Wochenende zum Download bereitstehen. Jetzt ist das Kind geboren, schauen wir mal, wie es sich entwickelt ... Das Thema Selfpublishing zieht jedenfalls Kreise ... Am 11. Oktober, 10.00 Uhr, nehme ich auf der Buchmesse an einer Podiumsdiskussion teil ... Ich berichte.
 
Und was den Verlag ohne Bücher angeht:
Vielleicht hilft die kleine Übersicht:


Nikola Hahn
Thoni - der Verlag ohne Bücher
Ein interaktives Schreibprojekt.

Die zentrale Intention für dieses Non-Profit-Projekt, das die Schriftstellerin Nikola Hahn insgesamt ein Jahr lang anonym sowie unter den Pseudonymen Der Verleger/Derry Verleger im Internet führte war es, die Umwälzungen in der Welt der „Büchermacher“ erzählerisch in ebenjenem Medium aufzuarbeiten, das für diese Veränderungen maßgeblich verantwortlich zeichnet.

7. September 2011 Nikola Hahn eröffnet unter den Pseudonymen „Der Verleger“ und „Derry Verleger“ auf blogspot, blog.de und facebook das interaktive Schreibprojekt „Thoni - der Verlag ohne Bücher“.

1. April 2012
Ende des erzählenden Teils von „Thoni - der Verlag ohne Bücher“.

1. August 2012
Offizielles Gründungsdatum des „realen“ Thoni Verlags. 

17. August 2012
Eintrag des Verlags beim Gewerbeamt.

30. September 2012

Abschluss des Projekts mit einer fiktiven Interviewreihe.

Oktober 2012
Der Thoni Verlag geht online und startet mit einem ersten Verlagsprogramm.
Übernahme der Facebook Accounts von Derry Verleger (www.facebook.com/derry.verleger) und der Facebook-Seite www.facebook.com/thoni-verlag. Außerdem zeichnet der Verlag für die aus dem Schreibprojekt stammenden Blogs www.thoni-verlag.blogspot.de und (inhaltsgleich) www.thoni-verlag.blog.de verantwortlich.

 

Montag, 24. September 2012

Ausgeliehen.


Die Buchbranche befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Die Stimmungen reichen von Euphorie und der Ignoranz eines „Jetzt erst recht und weiter so!“ bis hin zu schierer Angst und der Befürchtung, durch die unausweichlichen Veränderungen hin zum „eBook“ mitsamt allen Werten, die so lange als wichtig und richtig gehegt, gepflegt und gelebt wurden, vom Zeitgeist weggespült zu werden. Es betrifft alle: Verlage und Lektoren, Buchhandlungen, Autoren – und natürlich vor allem auch die Leser. Wo der Weg hinführen wird, weiß derzeit niemand. Es gibt Prognosen, keine Antworten.

Nur eines ist gewiss: Alle diese Dinge betreffen Menschen. Die einen werden profitieren, andere werden verlieren, viele werden scheitern, persönlich oder ökonomisch die Konsequenzen ziehen. Es wird Freude geben, Wut, Trotz und Trauer, Verzweiflung, Resignation – und Hoffnung. Fantasie wird gefragt sein, Kreativität, Neugier, die Lust auf Neues. Und daraus wird wieder Freude werden über das, was entsteht. Vielleicht auch stille Genugtuung der „Gestrigen“ über das Alte, das mitgenommen werden kann, um von der Moderne schon bald gepriesen zu werden als gut und endlich richtig.
Es ist eine aufregende Zeit, die zu dokumentieren sich lohnt.

Donnerstag, 20. September 2012

Beschäftigt

Zwei wunderbare Wochen in Frankreichs sonnigem Süden liegen hinter mir, und seit der Rückkehr habe ich so viel zu tun, dass ich kaum dazu komme, mich mal wieder "online" zu melden. Wird aber nachgeholt, versprochen. Ich bastele nämlich gerade zeitgleich an der Verlagswebsite und der Endkorrektur meines neuen Buches ...

Also: Bis in Bälde oder so :)

Freitag, 31. August 2012

Virtuelle Räumlichkeiten

Als ich vor vielen, vielen Jahren mein erstes "richtiges" Buch in Händen hielt, die "Detektivin" nämlich, in der sehr schön gestalteten Hardcoverausgabe, da war ich stolz wie Bolle. Es ist der Zauber des Anfangs, wie Hesse ihn so schön formuliert hat. Ein prickelndes Gefühl, ein Unglauben, der sich mit einer herzhüpfenden Freude mischt. Natürlich haben wir damals darauf angestoßen, auf meinen "Erstling".
Nun habe ich wieder angestoßen: Mit einem leckeren Guinness, und zur Feier des Tages waren wir ausgesucht gut Essen. Was es zu feiern gab? Meinen Verlag! Zwar ging es nicht so einfach, wie ich dachte (es musste tatsächlich ein Änderungsantrag beim Gewerbeamt gestellt werden), aber dann hielt ich das Schriftstück in der Hand: VERLAG. Steht da. Einfach so. Und mit diesem Papier habe ich dann auch problemlos mein Päckchen ISBN-Nummern bekommen. So richtig offiziell und als Sicherung noch mal auf CD gebrannt. In der Begleitbroschüre steht, dass ich jetzt verantwortlich dafür bin, dass diese Nummern richtig vergeben werden ... Ich pass schon drauf auf, ihr lieben Leut' ...
Da ich das Ganze ja mit Hand und Fuß machen möchte, gab es natürlich einiges zu erledigen ... URL sichern, Verlagslogo entwerfen, die Cover meiner ersten Bücher anpassen (irgendwie muss das Verlagslogo ja aufs Cover, und es sollte natürlich auch was aussehen!), tja, und dann: Welche Werke sollen zuerst erscheinen?
 
Na klar, vornweg: "Der Garten der alten Dame"; ich habe das Cover und Innenblatt angepasst und werde dann die Datei neu hochladen. Als nächstes ... ?
Nein, ich verrate es noch nicht, aber wer von mir gern auch anderes liest als historischen Stoff, darf gespannt sein! Ich bin zur (ganz) kleinen Form zurückgekehrt und habe außerdem eine sehr persönliche Erinnerung literarisch aufgearbeitet. Jetzt geht es langsam daran, die virtuellen Verlagsräume einzurichten, denn ich starte mit einem reinen eBook-Programm, habe aber vor, mittelfristig auch wieder "aufs Papier" zu gehen. Da ich das aber mit einem Partner machen möchte, der eine Anbindung an der Buchhandel hat, wird das noch ein wenig dauern.
 
Vielleicht kommt der eine oder andere jetzt ins Grübeln ... VERLAGSLOGO? Das heißt ja, dass der Verlag schon irgendwie heißt? Tut er! Und ich verrate Euch noch mehr: Das Logo gibt`s schon länger, und der Verlag hat schon eine Geschichte im Netz, und wenn Ihr wüsstet, wie er heißt, würdet Ihr sogar "seine" Facebook-Fanseite finden ... jaja, die gibt`s auch schon. Sogar geliked isser schon, mein Verlag ;) ... Ziemlich viele "Schons" in einem Satz, aber was heißt das schon? Wie es sein kann, dass ein Verlag VOR seiner Gründung schon im Netz aktiv ist? Tja, das wiederum ist eine längere Geschichte, aber wen wundert`s: Die Verlegerin schreibt ja Romane :))
 
Ich bin gemein und lasse Euch jetzt mit den ganzen Rätseln allein, und während ich noch mal ein bisschen die südliche Sonne genieße, dürft Ihr Euch den Kopf über meinen komischen Verlag zerbrechen, bevor ich dann ab Ende September (so zumindest die Planung) ganz offziell mit den ersten Projekten an den Start gehen werde.
 
Habt eine schöne Zeit mit schönen Büchern!
Nikola

Sonntag, 19. August 2012

Apple ist schuld


Das eBook-Veröffentlichen via Kindle-Direktpublishing macht immer mehr Autoren neugierig, so auch mich. Die Resonanz der Leser ist zwiespältig: Selbst wenn man die Papier-Liebhaber ausklammert, ist das Bild nicht einheitlich: Es liegt schlichtweg am Format. Der Kindle ist mittlerweile sehr bekannt, nutzt aber  das .mobi-Format, das ein iPad nicht ohne  Weiteres versteht. Klar, man kann sich mit Apps behelfen oder mit entsprechenden Programmen konvertieren. Trotzdem: Es wäre doch interessant, auch direkt  für andere eBook-Shops zu publizieren, dachte ich mir … und stieß auf eine Plattform, die genau das ermöglicht: Xinxii. Automatisch geht das jedoch nicht, und für den iBook-Store braucht`s eine ISBN.
Na gut, dachte ich bei mir: Einen fertigen Roman habe ich, und eine ISBN ist schnell beschafft. Stimmt auch soweit, obwohl 85 Euro Gebühr für 13 Ziffern doch recht happig ist. Und dann war da diese Idee …. Warum nicht gleich ein Päckchen kaufen? Das ist günstiger und ermöglicht es, auch Folgewerke problemlos anzubieten. Die freundliche Dame der “ISBN-Vergabestelle“ machte mir insofern Mut, als sie mir am Telefon sagte, es genüge, eine Gewerbeanmeldung vorzulegen, um mehrere ISBN zu erwerben. Na, damit hatte ich kein Problem, denn seit dem Jahr 1995 bin ich Inhaberin der Einzelfirma „Kunst & Kommunikation“, über die ich meine Vermittlung für die International Penfriends, aber auch meine kleineren Projekte laufen lasse, die ich als Books on Demand herausbringe. „Herstellung und Verkauf von Literatur“, so der Firmenzweck, sollte da allenthalben genügen. Haste gedacht! VERLAG muss drinstehen. Am Freitagmorgen war es soweit: Ich nahm einen halben Tag frei, marschierte aufs Gewerbeamt, beantwortete einige freundliche Fragen und zahlte 30 Euro Gebühr. Dann hielt ich ihn in der Hand: die beglaubigte  Bescheinigung, dass ich jetzt Verlegerin bin. Weiteres folgt.  J