Sonntag, 18. März 2012

OFFENER BRIEF

Entweder „e“ oder … Ohne – Warum mein Roman nicht auf Papier erscheint

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön für die vielen netten Mails und Glückwünsche zu meinem neuen Roman. Viele Eurer und Ihrer Zuschriften enden mit einem bedauernden: Aber warum gibt`s das Buch nicht gedruckt?

Weil das so viele interessiert, möchte ich die Antwort öffentlich geben:
  1. Ich habe den Roman meinem Verlag für den Print angeboten. Aber weil er genrefremd (= kein historischer Krimi) ist, passte er dort nicht ins Programm.
  2. Es gibt eine Vorlage für die Printversion, die ich aufwändig (noch über die eBook-Ausgabe hinausgehend) illustriert habe. Diese Vorlage zu erstellen, war sehr zeitintensiv, und ich werde sie, sobald es meine anderen Verpflichtungen zulassen, für eine Print-Version ausarbeiten. 
  3. Das wird aber noch erheblich dauern, da ich bis auf Weiteres mit der Arbeit an einem Fachbuch, und, ja, auch: den Recherchen zum nächsten historischen Roman befasst bin.
  4. Geplant ist, den Roman „Der Garten der alten Dame“ als farbig bebilderte Hardcover-Ausgabe zu publizieren. Der Erscheinungstermin wird – wegen meiner hauptberuflichen Verpflichtungen – jedoch frühestens im Jahr 2013 liegen.
  5. Eine Taschenbuchausgabe des Romans „Der Garten der alten Dame“ ist nicht vorgesehen. 
  6. Die Überlegung, den Roman jetzt als eBook herauszugeben, war zum einen ein Kompromiss, zum anderen natürlich auch die Neugier, wie sich das anlässt mit dem neuen Medium „e“.
  7. Ganz ehrlich: Ohne „e“ wäre der Roman frühestens 2013 erschienen.
Ein persönliches Wort zum Schluss: Ich liebe gedruckte Bücher! Aber genauso bin ich neugierig auf neue Wege: Meinen Kindle, ursprünglich als „Probiergerät“ für den Roman gekauft, mag ich nicht mehr missen. Trotzdem sitze ich nach wie vor gern zwischen meinen Bücherstapeln in der Schreibstube. Ich finde, man kann das eine tun und das andere trotzdem nicht lassen  ... J

In der Hoffnung, dass Ihr und Sie meine Beweggründe nachvollziehen können
Die besten Grüße und Wünsche!
Nikola Hahn
  
PS: Gleich noch eine Antwort auf eine vielgestellte Frage:
Auch wenn die Protagonistin in meinem Roman ein Kind ist: Mein Roman „Der Garten der alten Dame“ ist ausdrücklich für Erwachsene gedacht. Wäre ja noch schöner, wenn wir „Großen“ nicht mehr träumen dürften!?

Bücher und Bilder ohne Rahmen

Ein Buch ohne Cover ist wie ein Bild ohne Rahmen - ich erlaube mir, diese Bemerkung aus iclusters Kommentar als Aufhänger für meinen heutigen Post zu nehmen, weil es eine so schöne Analogie ist. Ein Bild kann wunderbar und perfekt sein - im falschen Rahmen präsentiert, wird es an Wirkung verlieren; umgekehrt gilt: Ein Rahmen kann edel und handwerklich hervorragend gearbeitet sein, aber er muss zum darin gefassten Bild passen, sonst verlieren beide. Wenn beide jedoch "stimmig" sind, verstärken sie sich in ihrer Wirkung und werden zu einer Einheit.

Beim Buch erschließt sich diese Symbiose natürlich zuerst in der Verbindung von Cover und Titeltext, aber dann, und das macht für mich einen Großteil Faszination beim Lesen aus, mündet sie in das wunderbare Aha-Erlebnis, diese Text-Bild-Verbindung auch im Inhalt wiederzufinden. Da ich solcherlei schätze, versuche ich, das auch als Schriftstellerin für meine Leser umzusetzen, soweit ich denn Einfluss auf die Titel-Bild-Gestaltung habe. Und die hatte ich bei meinem Roman "Der Garten der alten Dame". Zwar hatte ich anfangs einen anderen Titel im Visier (warum ich den nicht nehmen konnte, habe ich ja schon erwähnt), und daher für die Testleser-Edition den Arbeitstitel "Der Garten der alten Frau Meyer" gewählt; ich war mir aber im Klaren, dass das noch nicht DAS war, was ich mit dem Titel aussagen wollte. Das Titelbild des Testbuches war ebenfalls ein anderes; auch das noch nicht optimal. Also ging ich in mich und auf die Suche ...

Es dauerte ziemlich lange, bis ich glaubte, das Richtige gefunden zu haben, und wie oft im Leben spielte der Zufall eine wichtige Rolle. Im Mai vergangenen Jahres waren mein Mann und ich einige Tage in Berlin.
Am 15. Mai, einem kühlen, aber sehr sonnigen Tag, besuchten wir die Zitadelle Spandau, eine der ältesten und bedeutendsten Renaissance-Festungen in Deutschland. Bis 1876, so erfuhren wir, diente die Zitadelle auch als Gefängnis - und  als "Tresor", denn Bismarck ließ dort einen Teil des Kriegsschatzes aus dem deutsch-französischen Krieg lagern.
Die Zitadelle ist beeindruckend, und ich schoss jede Menge Fotos (wie auch von unseren anderen Berlin-Erkundungen, by the way: eine tolle Stadt!!). Wieder zu Hause, wollte ich aus den unzähligen Fotografien die passenden für ein Fotobuch auswählen. Eines dieser Fotos war auf der Suche nach dem WC in einem noch unrestaurierten Gebäude entstanden: Ein Blick aus einem alten, zerbrochenen Fenster in den Hof. Recht unspektakulär, aber herrlich morbide. DAS WAR`s! Teil 1.

Dieser geheimnisvolle Garten, den meine Protagonistin verbotener Weise erkundet, sollte sich im Cover widerspiegeln - aber wie? Da ich für die Illustrationen im Buch (bis auf eine) ausschließlich Motive aus meinem Garten gewählt hatte, wollte ich das gern auch fürs Titelbild. Da gab es eine Aussicht aus meinem Büro über die Terrasse und den Teich zum Götterbaum. Aufgenommen im Herbst, als die Weinranken in der Sonne leuchteten. Diese Aufnahme habe ich bearbeitet und in das Fenster eingefügt, so dass sich ein Teil des Gartens in den zersprungenen Scheiben spiegelte. Tja, und so fand ich: Teil 2.

So hat auch das Cover vom Garten der alten Dame eine eigene Geschichte :)

Sonntägliche Grüße schickt
Nikola

PS: EIN Bild gibt es im Buch, das ich zwar auch fotografiert habe, das aber nicht aus meinem, sondern aus dem Garten eines berühmten Malers stammt. Ich hatte die Ehre, diesen Garten, den er auf vielen seiner Bilder als Motiv gewählt hat, auf ebenjener Berlin-Reise zu besuchen. Es war für mich ein unvergessliches Erlebnis, und ich habe mich sehr gefreut, dass die Rechteinhaber mir erlaubten, dieses Bild in meinem Roman abzudrucken. Aber das ist wieder eine andere Geschichte ...

Samstag, 17. März 2012

Die Sache mit dem Haken


Dass die digitale Welt schnell ist, wusste ich ja schon, aber dass sie soooo schnell ist :) Gestern Nacht habe ich meinen Roman hochgeladen, und heute Mittag war er schon auf der amazon.de Seite. Allerdings ohne Cover. Grübel ... Was hatte ich falsch gemacht? Also eine Mail an amazon geschrieben und nachgefragt. Die Antwort kam mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Buch hochgeladen wurde: Umgehend. Zusammen mit einer ausführlichen Erklärung, wo ich vergessen hatte, das richtige Häkchen zu setzen. Also habe ich das nachgeholt, und siehe da: Innerhalb von Minuten (!) war das Cover samt Leseprobe online. Es ist wirklich kaum zu fassen! (Ich habe zwar gesehen, dass das Cover über eine externe Verlinkung noch nicht immer angezeigt wird, aber bei der Direktsuche bei amazon, auch unter meinem Namen und meinen anderen Büchern, ist es da.)

Tja, und jetzt ist das Kindchen auf dem Weg ... Mal sehen, welche Leser-Begegnungen es haben wird ;)

 

Freitag, 16. März 2012

Geschafft!

Jetzt gibt es kein Zurück mehr :) Das Kind ist zwar noch nicht auf den Kindle, aber immerhin vor die Haustür gebracht worden ... Gerade habe ich den Buchblock bei amazon hochgeladen. Das war das Einfachste und Unspektakulärste am ganzen Projekt :)
Jetzt heißt es: Abwarten und Tee trinken ... Und für die ganz Neugierigen: So sieht sie aus, die Haustür zu meinem neuen Roman

Donnerstag, 15. März 2012

Das passende Wort für die Klappe

Eine Geschichte zu erzählen, ist das eine - sie für andere in knapper Form so darzustellen, dass sie Lust bekommen, sie zu lesen, das andere. Mit dem ANDEREN habe ich mich während der vergangenen Tage herumgeplagt, sofern ich nicht fern der Fiktion ohnehin fachlich schreiben musste.
Meinem ersten und strengsten Kritiker gefällt zwar mein neuer Roman, aber meinen Text für die Klappe, den fand er ... Nein, das wiederhole ich hier NICHT. Recht hat er gehabt, also habe ich das Ding liegen und ausgären lassen, das Klappentextgesellenverunglückstück. Knapp sollte es sein, Lust machen aufs Lesen. Puh!

Gestern Abend, na ja: gestern SEHR spät am Abend, fiel mir dann ein, was ich schreiben könnte ... Der Kritiker las zum Frühstück und nickte wohlwollend, woraufhin mir, um es mit den Worten meiner Heldin zu sagen, die Mattisburg vom Herzen fiel. Neugierig geworden? Hier ist der Klappentext für meinen neuen Roman, obwohl der gar keine Klappe haben wird, oder bestenfalls eine virtuelle :)

Mit nächtlichen Grüßen aus der Schreibstube
Nikola

PS: Nächster Schritt: Sobald das Buch bei amazon.de hochgeladen ist, werde ich ... Nee, sag ich nicht!

Mittwoch, 7. März 2012

Lesen, lesen, lesen ...

Es ist ein seltsamer Zustand, jene Zeit, wenn das Buch fertig, aber noch nicht fix und fertig ist, will heißen: Es wartet die allerletzte oder zumindest die fast allerletzte Korrektur. Ich habe mir angewöhnt, das Manuskript nach jeder Änderung nochmals ganz zu lesen, solange, bis ich keinen Fehler mehr finde. Dazwischen müssen Pausen eingehalten werden, auch wenn es schwer fällt, denn sonst besteht die Gefahr, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Ich habe nun die Phase erreicht, dass ich glaube, mit einem weiteren Mal Lesen müsste es dann gut sein ;)
Da ich derzeit hauptberuflich arg eingespannt bin, ist es mit den Pausen zwischendrin kein Problem gewesen, und letztlich geht es jetzt nur noch um die berühmten Kleinigkeiten, also eine zusätzliche Kursivsetzung, ein falscher Absatzabstand, ein vergessener Buchstabe oder Punkt. Das hat nichts mit jender Korrekturarbeit zu tun, die dazu führen kann, ganze Passagen des Buches neu zu denken - auch das kommt regelmäßig vor, gehört aber eher zur Schreibzeit.
Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich nebenan auf meinem zweiten Bildschirm die Kindle-Version für den PC geöffnet und schaue mir das Titelbild an. Ich bin SEHR gespannt, wie das Bild gefällt! Ich habe es aus zwei Fotografien zusammengestellt, die ich in Berlin-Spandau und in meinem Garten gemacht habe. Aber mehr verrate ich noch nicht.

Auch auf den Kindle habe ich das Manuskript schon übertragen und dort auch das Korrekturlesen erledigt. Zwischen der PC-Ausgabe und der Kindle-Originalversion gibt es durchaus Abweichungen in der Darstellung, und es ist für mich gewöhnungsbedürftig, dass ich beim Layout hier keine absolute Gestaltungshoheit habe. Da aber InDesign eine saubere Erstellung von Seiten ermöglicht, konnte ich die Kapitel schön trennen und auch die Bilder fest zum Text zuordnen. Auch hier bin ich gespannt, wie diese Zusammenstellung - Bild/Text bei den Lesern ankommen wird, zumal ich DIESE Zusammenstellung ganz auf den Kindle abgestellt habe.

Der Countdown läuft ...
Grüße in die Nacht aus meiner Schreibstube!
Nikola

Donnerstag, 1. März 2012

Die guten Gartengeister

Was ist das Besondere an einer Geschichte? Warum schreibst du über Erdachtes, wo die Welt doch voller Seltsamkeiten ist? Tja, warum eigentlich? Eine eindeutige Antwort gibt es nicht, und wenn ich mir meine verschiedenen literarischen Ergüsse der vergangenen fünfzehn Jahre anschaue, so kann ich nicht viel mehr als feststellen, dass die Motivation, sie zu schreiben, doch unterschiedlich war. "Die Wassermühle" war pure Freude am Leeren eines lang gehegten und gut gefüllten Zettelkastens, "Die Detektivin" ein angstoßenes Projekt, das einem Agentur-Gespräch folgte, und die Fortsetzung wiederum ein Neugier-Projekt: Die Autorin wollte zu gerne wissen, wie es mit den Personen weitering, und weil sie die Antwort nur selbst geben konnte, griff sie zur Feder.
Bei "Der Garten der alten Dame" war es anders. Diese Geschichte kam zu mir, ohne dass ich das wollte, denn meine "Garten-Literatur" im Blog reichte mir eigentlich für die Sparte "Grünen und Blühen". Andererseits liebe ich Bücher wie "Der geheime Garten", diese poetische Entführung in einen Garten, wie ich ihn mir immer gewünscht habe: Groß, verwildert, vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. Und sehr, sehr geheimnisvoll. Zum Lachen und zum Weinen, verrückt, einmalig, HERRLICH.
"Der Garten der alten Dame" wurde lebendig, erst in meinen Gedanken, dann auf Papier.
Eine letzte Korrekturlesung noch, dann ist es soweit ... weil ich so viel arbeiten muss diese Woche, werde ich aber frühestens am Wochenende dazu kommen ;)

Viele Grüße an alle, die vorbeikommen ;)
Nikola